EBV-Tipp: Tonwertabrisse und Banding vermeiden

Hat man mal ein super Photo gemacht, will man es natürlich zeigen, auch im „www“. Und dann das: Nach der Bildbearbeitung und dem Verkleinern für´s Internet zeigt das fertige Endprodukt unschöne Tonwertabrisse. Das schmälert die Bildwirkung und wird in der Regel auch von den Photokollegen bemängelt… Also bleibt nur ein Weg: Eine neue Kamera muss her…

Nee, Spaß beiseite, da hilft auch eine neue Kamera nichts (außer man möchte den/die angetraute eheliche Hälfte von der lang ersehnten Anschaffung einer neuen Kamera überzeugen ;=)

Zuerst mal eine Begriffsdefinition, was ist ein sog. „Tonwertabriss“: Darunter versteht man einen unerwünschten, stufenweisen (=sichtbaren) Farb- bzw. Helligkeitsgradienten, der tatsächlich fließend sein sollte (z. B.: Der eigentlich zarte Verlauf der Morgenröte im Himmel zeigt deutliche Abstufungen unterschiedlicher Rottöne).

Als Ursachen hierfür kommen mehrere Faktoren in Betracht: Zu starke Anhebung der Farbsättigung, zu starkes Entrauschen, zu starke Korrektur mittels Tiefen/Lichter bzw. zu starke Tonwertkorrektur. All diese EBV-Maßnahmen mögen ein frischeres und kräftigeres Bild in Originalgröße erzeugen, aber spätestens beim Komprimieren im JPEG-Format auf internet-taugliche Bildgröße kommt es dann zu Tonwertabrissen. Diese Tonwertabrisse kann man nun mit dem Gaußschen Weichzeichner etwas bekämpfen, gleichzeitig handelt man sich aber damit oft Banding ein, also bandartige Strukturen innerhalb eines Farbverlaufs. Dieses Banding entsteht hauptsächlich durch Entrauschen bzw. Glättungsaktionen. Das Banding selbst kann man in den Problemzonen (per Auswahl) wieder durch Hinzufügen von künstlichem Rauschen (in PS: Filter -> Rauschfilter -> Rauschen hinzufügen, wenige Prozent genügen meist) bekämpfen, aber dafür nimmt das Bildrauschen wieder zu… Irgendwie dreht man sich damit im Kreis

Die beste Maßnahme ist also, die Tonwertabrisse von vornherein zu vermeiden

          - Sättigung nur dezent anheben bzw. nur auf Bereiche anwenden, die schwächer gesättigt sind. Eine Übersättigung von Bereichen, die sowieso schon stark gesättigt sind, kann zu Farbabrissen führen.

In PS legt man hierzu einfach über „Ebene“ -> „Neue Einstellungsebene“ -> „Dynamik“ eine neue Ebene an. Über den Reiter „Korrektur“ kann man nun die Sättigung und Dynamik anheben, wobei die stärker gesättigten Bereiche nicht berücksichtigt werden. Auf diese Weise werden nur die schwächer gesättigten Bereiche eines Bildes angesprochen und Tonwertabrisse werden eingedämmt.

          - Dezenter Einsatz von Tonwertspreizung und der Funktion „Tiefen/Lichter“

         - Kein übertriebenes Entrauschen und Weichzeichnen.

Übrigens: Bei der Posterisation werden die Farbabrisse als Stilmittel eingesetzt: über Bild -> Korrekturen -> Tontrennung kann der Banding-Effekt leicht erzielt werden, wenn der Regler nach links gezogen wird (und sich damit die Farbtiefe reduziert)

-    Bearbeitung im 16Bit-Modus, möglichst auch nicht die Farbräume (sRGB bzw. AdobeRGB) während der Bearbeitung wechseln, da hierbei Bildinformationen verloren gehen, die zu Tonwertabrissen führen können.