Tullen 2652 m

Mit 2652 m ist der Tullen der höchste Gipfel der Aferer Geisler. Aber nicht deshalb haben wir ihn als Ziel ausgewählt, sondern weil diese Tour spektakuläre Ausblicke auf die Geislerspitzen und die umliegende Umgebung bietet.

Um 6°° Uhr klingelt uns der Wecker raus, wir wollen wieder früh aufbrechen, den die drückende Hitze in den letzten Tage lässt uns für den Nachmittag wieder ein Wärmegewitter befürchten und bis dahin wollen wir natürlich zurück sein.

Nach kurzer Anfahrt marschieren wir an der Zanser Alm im Villnösser Talschluss ab (1680 m; Parkgebühr: mit Dolomiti-Card 2,00 €, ohne Ermäßigung 5,00 €). Zuerst geht es weiter das Tal entlang am Kaserillbach, dann zweigt man links an den Oberen Herrensteigen (Weg 32 A) ab. Der Steig führt ziemlich steil durch den Wald den Südhang hinauf und wir sind froh, in den kühleren Morgenstunden die Höhenmeter hinaufsteigen zu können. An der Waldgrenze flacht der Weg wieder etwas ab und wir staunen über die herrliche Aussicht. Gegenüber liegt das Panorama der Geislerspitzen in atemberaubender Schönheit vor uns. Allein dafür lohnt sich der Aufstieg. Sogar ein Tannenhäher setzt sich wenige Meter vor uns auf einen Baum und lässt sich gut beobachten. Kurz nach der Waldgrenze hält diese Wanderung ein weiteres Highlight für uns bereit: Blumenwiesen in üppiger Fülle: Enzian dicht gedrängt am Wegesrand, Schlüsselblumen und Alpenküchenschellen! Nicht nur Blumenliebhaber geraten hier ins Schwärmen!

Auf ca. 2250 m schwenken wir auf den Günter-Messner-Steig ein, nun ziehen wir über Schneefelder und Schuttkare in Richtung unseres heutigen Tagesziels. Das Gipfelkreuz ist schon sichtbar, aber noch trennt uns ein extrem steiles Stück. Wir verlassen den Günter-Messner-Steig und steigen über Geröll und Schrofen hinauf. Die schwierigsten Passagen sind durch ein Drahtseil entschärft und schließlich erreichen wir eine kleine Scharte. Das letzte Stück geht es den Bergrücken westwärts hinauf zum Gipfelkreuz. Nach knapp 3 Stunden genießen wir die Aussicht vom höchsten Punkt der Aferer Geisler. Die Besteigung ist an sich nicht schwierig, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind allerdings für das letzte Stück unabdingbar. In dem steilen Gelände des Schlussanstieges kann ein „Stolperer“ fatale Folgen haben, erhöhte Vorsicht ist vor allem bei Altschneeresten geboten. Mit Gegenanstiegen sind insgesamt ca. 1000 Höhenmeter zurückzulegen. Für diese landschaftlich beeindruckende Tour ist kein Höhenmeter davon zuviel!!! Und wer die Augen offen hält, kann auch ein paar Orchideen am Wegrand entdecken…

(13.06.2014)

 

Touren-Empfehlung von photo-outdoor.de: nicht überlaufen, fantastische Aussicht, Blumenvielfalt!!