Rondane - Der älteste Nationalpark Norwegens
Der älteste Nationalpark Norwegens besteht seit 1962 (per königlichem Dekret eingerichtet) und umfasst inzwischen eine Fläche von über 960 km². Das Hochgebirge mit den großflächigen Hochebenen wurde unter Schutz gestellt, da es einer der bedeutendsten Lebensräume der wilden Rentiere ist. In Rondane und dem benachbarten Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark leben bis zu 4000 Rentiere.
Die Landschaft von Rondane wurde hauptsächlich während der letzten Eiszeit und dem Abschmelzen der Gletscher geformt, wodurch sich steile Hänge zu den Flusstälern bildeten. Im Süden des Parks liegen die flacheren Hochebenen, während sich im Norden die höchsten Berge befinden: der Rondslottet (2178 m) und der Storronden (2138 m).
Das Gebiet hat ein sehr trockenes Klima. Aufgrund der geringen Niederschlagsmengen von unter 500 mm/Jahr gibt es im Park jetzt keine Gletscher mehr. Lediglich einige Toteisfelder sind als Rückstände der Eiszeitgletscher vorhanden.
Im Park überwiegt die Farbe grau, denn die geröllreichen Täler sind mit den grüngrauen Flechten bewachsen.
Flora und Fauna
Die Vegetation ist karg, in niedrigeren Lagen wächst die Moorbirke, ansonsten dominieren Heidekraut und Flechten. Diese Landkartenflechten sind äußerst photogen, jeder Naturphotograph wird hieran seine Freude haben. Der Gletscher-Hahnenfuß ist weit verbreitet. Die Berge selbst sind völlig kahl, über 1500 m sind nur noch Flechten auf den Steinen zu finden.
Etwa 25 Prozent des Parks sind von Wald (vorrangig Kiefer) bedeckt.
Im Park kommen neben den Rentieren auch Rehe und Elche vor (bevorzugt in den Randzonen). Kleintiere wie Mäuse und Lemminge kommen wie ihre Jäger, die Rotfüchse häufiger vor. Selten sind Moschusochsen, Braunbären, Vielfraße und Schneehasen zu sehen.
Die Vogelwelt ist deutlich artenreicher: Heidelerche, Schneeammer und Steinschmätzer sieht man häufiger im Nationalpark. Aufgrund der Bejagung sind die vorkommenden Schneehühner sehr scheu. In den wenigen Mooren sind Rot- und Grünschenkel zu finden. Den Bergfink kann man in Vuludalen in den Birkenwäldern entdecken.
Rentiere sind am besten zu beobachten während der Herbstzeit, wenn sich die Tiere auf ihrer Wanderung zu den Winterweiden befinden.
Übernachtung
Der Norwegische Bergwanderverein unterhält mehrere Hütten: Im Zentrum am südlichen Ende des Sees Rondvatnet liegt die Rondvassbuhütte. Weitere Hütten sind die Grimsdalshytta, Dørålseter und Bjørnhollia im Norden und Osten des Parks. Diese Hütten sind ganzjährig geöffnet, aber nur während der Saison bewirtschaftet.
Im ganzen Park kann man frei zelten, sofern man genügend Abstand zu den Hütten einhält. Campingplätze, Hütten und Hotels sind vor allem in den Orten Otta, Ringebu und Vinstra zu finden.
Lage und Anreise:
Von Süden (Oslo) kommend: Über die E6 nach Otta, 400m vor der Abzweigung ins Zentrum der Stadt rechts abbiegen Richtung Mysusæter. Hier nach Nordosten (links abbiegen) bis man den Parkplatz an der Grenze des Nationalparks erreicht. Ab hier geht es zu Fuß weiter zur Rondvassbu-Hütte. Die Hütte ist idealer Ausgangspunkt für weitere Touren (z.B. Besteigung von Storronden, Rondslottet, nach Dørålen oder ins Illmandalen).
Alternativ-Anreise: auf der E6 in Ringebu auf die RV 220 Richtung Folldall abbiegen und bis Fisketjørn. Ab hier Ausschilderung bis nach Dørålseter (Mautstraße).
Rondane ist als Schönwettergebiet bekannt. Beste Reisezeit ist Früh- und Spätsommer. Der regenreichste Monat ist der Juli.
Aktivitäten im Gebiet:
Ausgedehnte Wanderungen im Park möglich. Die Wanderwege sind mit einem roten „T“ markiert. Die besten Monate zum Skilaufen sind März und April. Dann kann man auch Alpenschneehuhn und Schneehase im Winterkleid sehen.
Hier noch ein paar Tipps von photo-outdoor für Naturliebhaber:
Auf dem Weg von der Rondvassbu-Hütte zu Illmandalen auf die Flechtenzeichnungen der Steine achten. Außerdem kann man hier Steinschmätzer und Blaukelchen beobachten (Brutgebiet!).
Hat man auf der Mautstraße bei Dørålseter den Wald verlassen und erreicht man das Fjell, bestehen gute Chancen, Goldregenpfeifer, Bekassine, Rotschenkel oder Sturmmöwe zu beobachten.
Die Toteiseinbrüche kann man im Gebiet von Dørålen sehen (auch Vorkommen von Rauhfußbussard).
Am Mautweg von Tofte (an der E6) nach Holen (an der RV 27) durch das Grimsdalen: Beobachtungsmöglichkeiten von Sumpfohreule, Steinadler, Limikolen, und Wasseramsel. Goldregenpfeifer sind hauptsächlich auf den höher gelegenen Ebenen an der Ostseite zu sehen.
Ein paar Kilometer nördlich von Otta geht es rechts in einen Nebenweg ins Uladalen. Hier kann man seltene Erdpyramiden (die „Kvitskriuprestene“ oder die „weißgekleideten Priester“) finden, die im Norden eine Seltenheit sind und ansonsten in Europa nur noch in den Alpen (z.B. Südtirol) vorkommen.
Tourbeschreibung auf den Storronden: ist in Arbeit, kommt demnächst ;-)
Wenn Ihr in diesem Nationalpark gute Tourenvorschläge oder andere interessante Dinge zu berichten habt, freue ich mich über Eure Rückmeldung!