Wenn Vögel im heimischen Garten brüten, ist es nicht nur schön zum Zuschauen, wie der Nachwuchs heranreift, den Photographen freut´s natürlich auch, ist das Objekt der Begierde ja buchstäblich vor der Haustür. Im eigenen Garten ist es relativ unkompliziert, sich den Beobachtungsposten optimal einrichten (Außer den etwas komischen dreinblickenden Nachbarn, die das Tarnzelt mißtrauisch begutachten, sind keine weiteren Hürden zu nehmen ;-)). Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt ist natürlich auch, dass die Vögel im Garten deutlich weniger scheu sind, da man sich sozusagen täglich begegnet. Trotzdem ist in Nestnähe selbstverständlich entsprechende Sensibilität angebracht, um die Brut nicht zu gefährden.
Am Nebengebäude hat ein Hausrotschwanzpärchen die Nisthilfe angenommen und nun sitzen fünf junge Flaumknäuel darin, die lautstark ihren Hunger herauspiepsen. Im Laufe des Sommers ziehen die Hausrotschwänze sogar noch ihre zweite dort Brut auf. (Nachdem die erste Brut ausgeflogen ist, habe ich das alte Nest entfernt, damit sich dort keine Schädlinge breit machen können. Als ich am nächsten Tag in den Garten komme, ist ein Nest voll eingerichtet an gleicher Stelle. Ich habe schon kurzzeitig an meinem Verstand gezweifelt…). So ist der Sommer recht kurzweilig, immer wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, herrscht bestes Abendlicht zum Photographieren und ich bekomme schöne Einblicke in das Leben meiner gefiederten Untermieter. Wenn ich ehrlich bin: Ich war tief beeindruckt von der Mühe der Altvögel beim Heranschaffen des Futters. Schon vor Sonnenaufgang sind sie unermüdlich dabei, Nahrung für den Nachwuchs zu besorgen. Vor allem als die Jungen fast flügge sind und schon eine entsprechende Größe haben, müssen beide Elternteile Schwerstarbeit leisten. Im Minutentakt fliegen sie heran und versorgen ihre Jungen, die IMMER Hunger haben. Dabei hatte ich ausgiebig Gelegenheit, den reichhaltigen Speiseplan mitzuverfolgen.